Churned up water with many whitecaps in the sea

Warum eine Allianz Meeresforschung?

Gründungsgeschichte der DAM

Meere und Ozeane spielen eine zentrale Rolle für globale Klimaprozesse, zählen zu den bedeutendsten Ökosystemen der Erde und beeinflussen das Leben von Millionen von Menschen. Es besteht ein großer Bedarf an Wissen darüber, wie die Meere geschützt und ihre Nutzung durch den Menschen nachhaltiger gestaltet werden kann. 2019 hat die deutsche Meeresforschung gemeinsam mit dem Bund und den norddeutschen Bundesländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein die Deutsche Allianz Meeresforschung (DAM) gegründet. Damit hat Deutschland eine der weltweit größten marinen Forschungsallianzen ins Leben gerufen.

Der politische Startschuss für die Deutsche Allianz Meeresforschung (DAM) erfolgte am 18. Juli 2019: Mit den Unterschriften von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek, der Bremer Wissenschaftssenatorin Eva Quante-Brandt, der Hamburger Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank, Wissenschaftsministerin Karin Prien aus Schleswig-Holstein, Wissenschaftsministerin Bettina Martin aus Mecklenburg-Vorpommern und der niedersächsischen Staatssekretärin Sabine Johannsen trat die Verwaltungsvereinbarung zu Aufbau und Förderung der DAM in Kraft.

Auftakt für die Deutsche Allianz Meeresforschung (DAM) nach der Unterzeichnung der Vereinbarung zum Aufbau des Verbunds deutscher Meeresforschungseinrichtungen
Auftakt für die Deutsche Allianz Meeresforschung (DAM) nach der Unterzeichnung der Vereinbarung zum Aufbau des Verbunds deutscher Meeresforschungseinrichtungen am 18. Juli in Bonn. V.l.n.r.: Michael Schulz, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DAM, Wissenschaftsministerin Karin Prien aus Schleswig-Holstein, Staatssekretärin Sabine Johannsen aus Niedersachsen, Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank, Bremens Wissenschaftssenatorin Eva Quante-Brandt, Bundesforschungsministerin Anja Karliczek, Karin Lochte, Vorstandsmitglied der DAM, Michael Bruno Klein, Vorstandsvorsitzender der DAM. | Foto: BMBF/Hans-Joachim Rickel

Vereinsgründung in Berlin: Breit verankert in der Wissenschaft

Schon am 4. Juli 2019 war die DAM in Berlin in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins von dreizehn Einrichtungen gegründet worden: Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), Carl von Ossietzky Universität Oldenburg mit dem Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM), Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) mit Kiel Marine Science (KMS), GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Helmholtz-Zentrum Geesthacht – Zentrum für Material- und Küstenforschung (HZG), Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT), MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen, Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.(MPG) mit dem Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie (MPI-MM) und dem Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI-M), Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung mit Senckenberg am Meer, Universität Hamburg mit dem Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN), und Universität Rostock mit dem Department Maritime Systeme (MTS).

Vereinsgründung der Deuschen Allianz Meeresforschung (DAM) in Berlin
Bei der Gründung der Deutschen Allianz Meeresforschung e.V. am 4. Juli in Berlin: Rudolf Amann, Direktor des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie, Oliver Zielinski, Direktor des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres an der Universität Oldenburg, Detlef Stammer, Direktor des Centrums für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit an der Universität Hamburg, Kay-Christian Emeis, Institutsleiter des Helmholtz-Zentrums Geesthacht, Karin Lochte, DAM Vorstand, André Freiwald, Direktor von Senckenberg am Meer, Lutz Kipp, Präsident der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Michael Bruno Klein, DAM Vorstandsvorsitzender, Udo Kragl, Prorektor der Universität Rostock, Michael Schulz, Stellvertretender DAM Vorstandsvorsitzender und Direktor des MARUM - Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen, Nicolas Dittert, Kaufmännischer Direktor des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung, Karen Wiltshire, Stellvertretende Direktorin des Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, Ulrich Bathmann, Direktor des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde, und Jochem Marotzke, Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie (v.l.n.r.). | Foto: DAM/Dirk Enters

Auftaktveranstaltung: Erste Vorstellung der DAM

Am 3. März 2020 stellte die DAM im Berliner FUTURIUM rund 200 Gästen ihre Aufgaben und Ziele vor, ausgehend von ihrem Mission Statement: “Wir stärken den nachhaltigen Umgang mit den Küsten, Meeren und Ozeanen durch Forschung, Datenmanagement und Digitalisierung, Infrastrukturen und Transfer.”

Einige Eindrücke von der Veranstaltung:

Michael Meister bei der Auftaktveranstaltung der Deutschen Allianz Meeresforschung DAM
Michael Meister, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, spricht bei der Auftaktveranstaltung der DAM im März 2020. | ©Dirk Enters | DAM

„Das Meer, so wie wir es kennen, ist massiv bedroht.“ Mit deutlichen Worten begründete Michael Meister, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, das Engagement der Bundesregierung für die Meeresforschung und die DAM. Das Ziel: „Wir wollen nicht nur exzellente Forschung möglich machen. Wir wollen das Wissen auch in die Umsetzung bringen.“

Björn Thümler bei der Auftaktveranstaltung der Deutschen Allianz Meeresforschung DAM
Björn Thümler, Minister für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen, bei der Auftaktveranstaltung der DAM. | ©Dirk Enters | DAM

„Meeresschutz, Küstenschutz und Klimaschutz stellen einen kraftvollen Dreiklang dar, der gerade für die norddeutschen Länder wichtig ist“, sagte Björn Thümler, der als Minister für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen auch für die norddeutschen Länder Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sprach. Sein Appell: „Daher kann ich nicht nur als Minister, sondern auch als Küstenbewohner den beteiligten Forscherinnen und Forschern nur zurufen: Nutzen Sie die Chancen dieser Allianz, um Neues zu entdecken und mitzuhelfen, die richtigen Antworten auf den Klimawandel zu finden.“

Michael Schulz bei der Auftaktveranstaltung der DAM
Michael Schulz, Stellvertretender Vorsitzender der DAM, bei der Auftaktveranstaltung der DAM. | ©Dirk Enters | DAM

In seiner Ansprache hob Michael Schulz, Stellvertretender Vorsitzender der DAM, hervor, dass „die geplante Zusammenarbeit in der DAM für uns in der Wissenschaft (bedeutet), dass wir uns teilweise aus unserer Komfortzone heraus und – im Dialog mit Stakeholdern – gemeinsam nach vorne bewegen müssen. Die Wissenschaft ist sich dieser Verantwortung bewusst und ich bin zuversichtlich, dass wir liefern werden.“

Ein Podiumsgespräch zu “MEER Nachhaltigkeit: Vom Wissen zum Handeln” brachte Vertreter von Stakeholdern mit zwei Meereswissenschaftlerinnen zusammen.

Nicole Dubilier, Direktorin am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie,bei der Auftaktveranstaltung der DAM
„Worüber wir uns Sorgen machen müssen“, meinte Nicole Dubilier, Direktorin am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie beim Podiumsgespräch, „ist, dass die Meeresspiegel ansteigen, wegen dem CO2-Gehalt, dass sich die Meere erwärmen, dass wir die Korallenriffe und die Seegräser verlieren. Das sind die Themen, die wir sehr ernst nehmen müssen.“ | ©Dirk Enters | DAM
Karsten Schwanke (Moderator) bei der Auftaktveranstaltung der Deutschen Allianz Meeresforschung DAM
Karsten Schwanke, Meteorologe und bekannter ARD-Wettermoderator, fragte beim Podiumsgespräch zu „MEER Nachhaltigkeit – vom Wissen zum Handeln“ nach den Erwartungen an die DAM. | ©Dirk Enters | DAM
Nele Matz-Lück, Sprecherin des Future Ocean Netzwerks an der CAU Kiel bei der Auftaktveranstaltung der DAM
Nele Matz-Lück, Sprecherin des Future Ocean Netzwerks an der CAU Kiel, brachte ein, dass es „auch Forschung darüber braucht, wie man Stakeholder einbindet, was transdisziplinäre Forschung ist, und das muss Teil der Forschung sein.“ | ©Dirk Enters | DAM
Ulrich Schnabel bei der Auftaktveranstaltung der DAM
Ulrich Schnabel, Wissenschaftsredakteur bei DIE ZEIT, wünscht, „dass durch die Gründung der DAM eine neue Dimension entsteht, die über die einzelnen Forschungsinstitute hinausgeht, eine neue Dynamik. Dass die DAM zum Beispiel überlegt: Was können wir zu der UN Dekade der Meeresforschung für Nachhaltige Entwicklung beitragen, das für die Öffentlichkeit relevant ist?“ | ©Dirk Enters | DAM
Kim Detloff bei der Auftaktveranstaltung der DAM
Von der DAM erhofft sich Kim Detloff, Leiter Meeresschutz beim NABU e.V., „dass diesem Auftakt ganz viele Angebote für den Dialog folgen, für Partizipation, für gemeinsame Fragestellungen und Forschungsinhalte. Ich wünsche mir auch, dass es Koordination über die DAM gibt, dass darüber ein Diskurs innerhalb der Wissenschaften geführt wird, gerade wenn es um marines Geoengineering geht.“ | ©Dirk Enters | DAM
Norbert Brackmann, Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, bei der Auftaktveranstaltung der DAM
Norbert Brackmann, Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, hielt es für „geradezu zwingend, dass wir so früh wie möglich anfangen, Chancen und Risiken – zum Beispiel der Offshore-Windenergie – wissenschaftlich aufarbeiten zu lassen und abzuwägen. Das ist das, was wir als Politik machen können, auch müssen: Abwägen, Alternativen darstellen, und dann auch zu schlüssigen Entscheidungen kommen.“ | ©Dirk Enters | DAM
Moderator Karsten Schwanke im Gespräch mit Michael Bruno Klein, Vorstandsvorsitzender der DAM
Im Gespräch mit Karsten Schwanke stellte Michael Bruno Klein, Vorstandsvorsitzender der DAM, heraus, dass die DAM „ein Experiment“ ist. Aufbauend auf der Exzellenz von 19 vorhandenen Instituten entstehe „wirklich etwas Neues. Ich finde es toll, dass man sich darauf einlässt, und zwar nicht nur was die Wissenschaft betrifft, sondern eben auch die Politik, Medien und die Zivilgesellschaft.“ | ©Dirk Enters | DAM
Podiumsgespräch bei der DAM Auftaktveranstaltung.
Podiumsgespräch: Moderator Karsten Schwanke diskutiert mit Norbert Brackmann, Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, Nicole Dubilier, Direktorin am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, Kim Detloff, Leiter Meeresschutz beim Naturschutzbund Deutschland e.V., Nele Matz-Lück, Sprecherin des Future Ocean Netzwerks an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Ulrich Schnabel, Wissenschaftsredakteur DIE ZEIT (v.l.n.r.). | ©Dirk Enters | DAM

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