Forschungsmissionen: Qualle im Meer

Forschung

Wissen für Entscheidungen

Aufsicht auf eine Welle im Meer die sich am Strand bricht

Meere und Ozeane spielen eine zentrale Rolle für globale Klimaprozesse. Sie zählen zu den bedeutendsten Ökosystemen der Erde und beeinflussen das Leben von Millionen Menschen. Um sie als unsere Lebensgrundlage zu erhalten, benötigen wir Wissen aus der Forschung.

Die transdisziplinär ausgerichteten Forschungsmissionen der DAM fokussieren sich auf aktuelle und relevante gesellschaftliche Herausforderungen der Meeresforschung. Forschung mit klarer Zielsetzung soll wissenschaftsbasierte Entscheidungen zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der Küsten, Meere und Ozeane ermöglichen. Das Besondere: Die DAM-Forschungsmissionen vernetzen relevante außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Hochschulen mit Akteuren aus Politik, Wirtchaft und Zivilgesellschaft und verzahnen bestehende Aktivitäten.

Um Forschungsthemen zu identifizieren, die den größtmöglichen Nutzen für die Gesellschaft bringen, hat die DAM im Jahr 2021 ein wissenschaftliches Themenfindungsverfahren entwickelt.

FRAGEN ZU DEN DAM-Forschungsmissionen?

Für allgemeine Informationen oder Rückfragen zu den Forschungsmissionen wenden Sie sich bitte an Annekatrin Lehmann. Wenn Sie als Wissenschaftler:in über aktuelle Informationen zu den DAM-Forschungsmissionen und zu weiteren Aktivitäten informiert werden möchten, melden Sie sich bitte für den Wissenschaftsverteiler über kontakt@allianz-meeresforschung.de an. Dieser richtet sich ausschließlich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und ist ein eigenständiger Verteiler neben dem DAM-Newsletter.

#MeerForschung

Eine Social-Media-Bildreihe für mehr Einblick in aktuelle Forschungsprojekte der DAM-Mitgliedseinrichtungen

  • Große Welle

    Was können wir aus Tsunamis aus den letzten Jahrhunderten lernen, um Küsten heute zu schützen?

    Marine Extremereignisse wie Tsunamis haben schwerwiegende Folgen für Küstengemeinden weltweit. Im MULTI-MAREX-Teilprojekt WP 5.1 erstellen Kim Josephine Louis und weitere Forschende anhand von Gesteinsablagerungen vergangener Tsunamis realistische Bedrohungsszenarien und Risikoanalysen, die im Reallabor vor Ort umgesetzt werden. Ziel ist, Küsten besser zu schützen und ihre Resilienz zu stärken.
    WP 5.1: Das „Mediterranean Coastal Hazard Reallabor“ ist im Rahmen des Projekts MULTI-MAREX Teil der DAM-Forschungsmission mareXtreme.

    RWTH • mareXtreme
  • AI-Seegraswiesen von Florian Börgel (IOW)

    (Wie) kann KI dabei Helfen, Seegraswiesen wieder anzusiedeln?

    Seegraswiesen sind bedeutende Kohlendioxid-Speicher und Hotspots der Biodiversität. Klimawandel, Nährstoffeinträge und marine Extremereignisse erschweren jedoch deren (Wieder-) Ansiedlung. Im Projekt SEAGUARD nutzen Verbundkoordinator Florian Börgel und weitere Forschende am Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde künstliche Intelligenz, um die Komplexität ökologischer Zusammenhänge in der Ostsee abzubilden und modellgestützte Vorhersagen zu verbessern.  Ziel ist, verlässliche Entscheidungshilfen zu liefern, um die Wiederansiedlung von Seegraswiesen gezielt zu unterstützen.

    IOW
  • Fußspuren am Meer von Unsplash (Benjamin Knoll)
    Marie Fujitani vom ZMT

    Abwasserprobleme durch Tourismus: Wie können Inselgemeinden Meer und Mensch schützen?

    Abwasser im Meer schädigt marine Ökosysteme und gefährdet Mensch und Umwelt. Nachhaltiger Naturtourismus verbindet wirtschaftlichen Nutzen mit Umweltschutz, kann aber auch soziale und ökologische Probleme verursachen. Im Projekt TransTourism arbeiten Marie Fujitani und ihr Team daran, kleine Inselgemeinden bei der Abwasserproblematik zu unterstützen. Ziel ist, tourismusbedingte Abwasserauswirkungen ganzheitlich zu erfassen und gemeinsam nachhaltige Lösungen zu entwickeln.

    ZMT
  • Seegraswiese

    Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Stabilität von Seegraswiesen aus?

    Seegraswiesen sind bedeutende natürliche Kohlenstoffspeicher im Meer. Diese wichtige Funktion bleibt nur bei ausreichender Stabilität der Pflanzen erhalten. In einem Teilprojekt des Forschungsprojekts sea4soCiety untersucht ein Wissenschaftsteam um Maike Paul, Principal Investigator an der Leibniz- Universität Hannover, wie klimatische Veränderungen die Stabilität von Seegraswiesen beeinflussen – mit dem Ziel, das Kohlenstoffspeicherpotenzial von Küstenökosystemen langfristig zu verbessern.

    sea4soCiety ist eines von sechs Verbund-projekten der DAM-Forschungsmission CDRmare.

    FZK • CDRmare
  • Bild aus dem Projekt von MULTI-MAREX
    Moritz Lang und Jan-Phillip Föst fotografiert von Joachim Ritter

    Wie lassen sich marine Extremereignisse frühzeitig erkennen?

    Im Projekt MULTI-MAREX erforschen die Doktoranden der RWTH Aachen Universität Moritz Lang Jan-Phillip Föst und weitere Expert:innen aktive Vulkansysteme in der südlichen Ägäis. Ziel ist, geomarine Extremereignisse besser zu prognostizieren, um Küstenregionen nachhaltig zu schützen. Ein Reallabor liefert dabei praxisrelevantes Wissen zur Stärkung der Widerstands- und Anpassungsfähigkeit von Küstenregionen und deren Bewohner:innen.

    MULTI-MAREX ist eines von vier Verbund-projekten der DAM-Forschungsmission mareXtreme.

    GEOMAR • RWTH • mareXtreme
  • Ostsee mit Steilküste

    Wie viel Treibhausgase entstehen an deutschen Küsten – und wie senken wir die Emissionen?

    Deutschland strebt bis 2045 eine Netto-Treibhausgasneutralität an. Voraussetzung dafür ist das Wissen, wie und wo Treibhausgase wie Kohlendioxid, Lachgas und Methan entstehen. Unter der Leitung von Tina Sanders, stellvertretende Abteilungsleitung “Aquatische Nährstoffkreisläufe“ am Helmholtz-Zentrum Hereon, untersuchen im Projekt AGRIO rund 15 Wissenschaftler:innen, wie menschliche Aktivitäten und der Klimawandel die Treibhausgas-Emissionen an den Übergängen vom Land zum Meer beeinflussen. Ziel ist, eine umfassende Bilanz der Treibhausgas-Emissionen zu entwickeln – und auf dieser Basis Maßnahmen für deren Reduktion.

    AWI • HEREON • UFZ
  • Foto von Naja Bertolt Jensen auf Unsplash
    Portraitfoto Annette Breckwoldt (ZMT) von Jan Meier

    Wie können wir Riffpassagen als Grundlage des Lebens im Wasser und an Land erhalten?

    Riffpassagen verbinden Küstengewässer mit dem offenen Ozean. Als Hotspots der  biologischen Vielfalt sind sie essenziell für das ökologische Gleichgewicht im Meer – und für das Leben der lokalen Bevölkerung. Im Projekt SOCPacific2R erforscht ein internationales Wissenschaftsteam die Wechselwirkungen, vielfältigen Nutzungen und Bedeutungen von Riffpassagen an Korallenriffen in Fidschi und Neukaledonien. Annette Breckwoldt, Senior Scientist am Leibniz-Insitut für marine Tropenforschung, koordiniert das deutsche Wissenschaftsteam. Ziel ist, im Austausch mit der lokalen Bevölkerung umfassendes Wissen aufzubauen, um Meeresschutz zu fördern und die marine Vielfalt zu erhalten.

    ZMT
  • Wie können Pflanzen im Meer möglichst viel Kohlenstoff speichern?

    Aquatische Vegetation wie Seegras, Mangroven, Salzwiesen und Tang gehören zu den natürlichen Speichern von Treibhausgasen. Im Projekt sea4soCiety untersuchen mit Natascha Oppelt, Professorin für Physische Geographie an der Christian-Albrechts- Universität zu Kiel und Koordinatorin des Teilprojekts „Synergistische Fernerkundung im Flachwasser“ von sea4soCiety, ca. 40 Wissenschaftler:innen vegetationsreiche Küstenökosysteme, um ihre Funktion bei der Kohlenstoffspeicherung besser zu verstehen. Innovative Methoden wie Remote Sensing tragen dazu bei, ökologisch umsetzbare Ansätze zu entwickeln für einen Beitrag zum Klimaschutz.

    sea4soCiety ist eins von fünf Verbundprojekten der DAM-Forschungsmission CDRmare.

    KMS • CDRmare
  • Photomosaik eines Munitionshaufens im Versenkungsgebiet in der Kolberger Heide.

    Wo sollten Munitionsaltlasten im Meer zuerst geräumt werden?

    Im Projekt CONMAR modelliert und simuliert ein Forschungsteam rund um Sascha Kosleck, leiter des Lehrstuhls für Meerestechnik der Universität Rostock, und Ansgar Leefken, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl, den Einfluss von Wellen und Strömung auf die Alterung und Ausbreitung von Munitionsaltlasten und Sprengstoffpartikeln im Meer. Hauptziel ist, das Risiko der munitionsbelasteten Flächen in Nord- und Ostsee für die jeweiligen Ökosysteme und für den Menschen abzuschätzen. Die Risikobewertung ist ein wichtiger Indikator, um die Räumung der Munition vom Meeresboden zu priorisieren.

    CONMAR ist eines von sieben Verbundprojekten der DAM-Forschungsmission sustainMare.

    MTS • sustainMare

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